25. Mai 2011 · 10:37
Das ist wohl die entscheidende Frage, die sich jeder stellen mag, der diesen Ort noch nicht kennt. Darum möchte ich ihn – allerdings nur kurz – vorstellen. Detaillierte Informationen über den Ort und über die Arbeit von Verein und Stiftung, die hier ansässig sind, gibt es auf unserer Internetseite unter www.stiftung-adam-von-trott.de.
Unser Herrenhaus, das auch im Bild zu sehen ist, stammt von 1791. Das Haus steht mitten im Dorf Imshausen, das mit seinen rund 160 Einwohnern zu den kleineren Stadtteilen der Stadt Bebra gehört, die in Nordosthessen, im Dreieck zwischen Kassel, Fulda und Eisenach liegt. Das Herrenhaus ist der Stammsitz des Imshäuser Zweiges der Adelsfamilie von Trott zu Solz, nach dessen wohl bekanntestem Mitglied – Adam von Trott zu Solz (1909-1944) unser Verein und die Stiftung benannt sind. Adam von Trott war Jurist und Diplomat. Er war schon früh Gegner der Nationalsozialisten. Er gehörte zum „Kreisauer Kreis“ um Helmuth James Graf von Moltke und Peter Yorck von Wartenburg, in dem Menschen verschiedener Weltanschauungen und Hintergründe zusammenkamen, um Neuordnungspläne für Deutschland zu erarbeiten. Mit anderen Kreisauern zusammen gehörte Trott zu den Planern des Umsturzes, den Stauffenberg am 20. Juli 1944 mit seinem Attentat auf Adolf Hitler auslöste. Nach dem Scheitern des Attentats wurde von Trott am 25. Juli 1944 verhaftet und am 15. August 1944 vor dem Volkgerichtshof unter seinem Vorsitzenden Roland Freisler zum Tode verurteilt. Am 26. August wurde Adam von Trott zu Solz im Alter von 35 Jahren in Plötzensee ermordet.
Adam von Trott zu Solz 1942
Die Stiftung Adam von Trott wurde 1986 gegründet. Sie entstand auf Initiative der Kommunität Imshausen, einer geistlichen, zur Evangelischen Kirche gehörenden Lebensgemeinschaft, die von Adam von Trotts Schwester Vera nach dem Krieg gegründet wurde.
Die Häuser der Stiftung, das Herrenhaus und das benachbarte Visser ‚t Hooft-Haus werden heute als Tagungs- und Begegnungshäuser genutzt. Die Gruppen, die zu uns kommen, sind sehr unterschiedlich. Zum Einen sind es kirchliche Gruppen (z.B. Kirchenvorstände, Konfirmanden), aber auch andere wie beispielsweise Schulklassen. Was sie eint, ist das Interesse an der Geschichte und an den Konsequenzen, die für heute aus den Biographien der Widerstandskämpfer und insbesondere Adam von Trotts gezogen werden können. Außerdem bieten wir regelmäßige Veranstaltungen, Tagungen und Studientage zu verschiedenen historisch-politischen, aber auch gesellschaftlich relevanten Themen an.
Warum nun als Ergänzung unserer Internetseite ein Blog?
Die vielen Menschen, die uns unterstützen und die sozusagen unser „Netz“ bilden, sind über ganz Deutschland, bis ins Ausland verteilt. Mit dem Medium Blog möchten wir die Möglichkeit bieten, unserem Alltag mit unseren Veranstaltungen, den Gruppen, aber auch mit unseren wunderbaren historischen Häusern ein Stückchen näher zu kommen. Zwar gibt es bei uns auch regelmäßige Rundbriefe, aber in diesen können die alltäglichen Kleinigkeiten, die ihre ganz eigenen Reize haben, schon aus Platzgründen nur eine sehr kleine Rolle spielen.
Allen, die mitlesen wünschen wir viel Freude und wer die Einträge kommentieren möchte, ist dazu ebenfalls herzlich eingeladen.