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Abschied von einer einzigartigen Zeitzeugin: Unsere Ehrenvorsitzende Dr. Clarita von Trott zu Solz starb 95jährig in Berlin als letzte Witwe des 20. Juli

Dr. Clarita von Trott zu Solz

Dr. Clarita von Trott zu Solz

Am Gründonnerstag ist Dr. Clarita von Trott zu Solz, geborene Tiefenbacher im Alter von 95 Jahren in Berlin gestorben. Ihr Mann Adam von Trott zu Solz, der seine Wurzeln in Imshausen nahe Bebra hatte, war Mitglied des Kreisauer Kreises und ein Freund Stauffenbergs. Trott wurde als einer der Mitplaner des Attentats auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 im August 1944 hingerichtet.

„Sie versteht, was mir im Leben am wichtigsten ist und wird mir helfen, darum zu kämpfen“, Diesen Satz hatte Adam von Trott zu Solz in einem Brief an seine Mutter über seine damalige Verlobte geschrieben.

Clarita Tiefenbacher wurde 1917 als Tochter eines Hamburger Rechtsanwaltes geboren. Nach dem Abitur absolvierte sie zunächst ein Landjahr und eine Büroausbildung, hinzu kamen einige Aufenthalte im Ausland. Adam von Trott zu Solz lernte sie 1935 kennen, als er im Rahmen seiner juristischen Ausbildung einige Monate in Hamburg tätig war. Mit „täglichen bleistiftgeschriebenen Briefen“ intensivierte er nach seiner Rückkehr von seiner Chinareise 1939 den Kontakt zu ihr. Im Juni 1940 heirateten Clarita und Adam von Trott zu Solz. Fast gleichzeitig begann er, in der Informationsabteilung des Auswärtigen Amtes zu arbeiten. 1942 und 1943 wurden die Töchter Verena und Clarita geboren. Nach dem missglückten Attentat vom 20. Juli 1944 bemühte sich Clarita von Trott vergeblich um Hilfe für ihren Mann.

Auf dem Weg zum Volksgerichtshof, wo ihren Mann das Todesurteil erwartete und wo sie ihn ein letztes Mal zu sehen hoffte, erfuhr sie, dass ihre Kinder (2,5 Jahre und 9 Monate alt), von der Gestapo in Imshausen abgeholt und an einen unbekannten Ort verschleppt worden waren, an dem sie auch einen anderen Namen erhielten. Rückblickend berichtete Clarita von Trott, dass dies wohl einer der schrecklichsten Momente ihres Lebens gewesen sei. Sie wurde dann, wie viele andere Familienmitglieder der Verschwörer, in Sippenhaft genommen und bis Ende September 1944 im Frauengefängnis Moabit. Im Oktober 1944 wurden auch ihre Kinder nach Imshausen zurückgebracht.

Nach dem Krieg war die 27jährige nicht nur mit der Notwendigkeit konfrontiert, ohne ihren Mann weiterleben und ihre Kinder allein erziehen zu müssen. Die hingerichteten Männer galten noch lange als „Verräter“ und ihren Hinterbliebenen wurden bis in die 1950er Jahre hinein keine staatlichen Versorgungsleistungen zugebilligt. Clarita von Trott lebte zunächst in Imshausen, Berlin und im Ausland, wohin sie von Freunden eingeladen wurde.

Von 1950 bis 1955 studierte sie Medizin und promovierte. Später folgten die Facharztausbildung in Neurologie und Psychiatrie sowie eine Lehranalyse. Mit 50 Jahren ließ sie sich in eigener Praxis als Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin nieder und praktizierte bis in ihr 80. Lebensjahr.

Zwischen 1956 und 1958 verfasste sie – zunächst lediglich gedacht für Familie und Freunde sowie als Grundlage für eine spätere Biographie – auf der Basis der von ihr erbetenen Zeugnisse von noch lebenden Freunden sowie von erhaltenen Briefen und Dokumenten eine Lebensbeschreibung über Adam von Trott zu Solz, die 1994 veröffentlicht wurde und die 2009 als ergänzte Neuauflage im Lukas-Verlag erschien. Ihr Buch wurde zum Grundstein für alle weiteren Recherchen und Publikationen zu dem Denken und Handeln ihres Mannes und seiner Freunde.

Trotz ihres sehr unabhängigen, eigenständigen, intensiven und arbeitsreichen Lebens in der Zeit nach dem Krieg, fühlte sich Clarita als Ehefrau und Zeitzeugin bis zuletzt dem Auftrag verpflichtet, die Botschaft ihres Mannes und seiner Freunde weiter zu tragen. 1987 schrieb sie in einem Rückblick auf ihre Ehe: „Mein Leben war ungewöhnlich reich als Mutter meiner Töchter und ihrer Familien, durch Freundschaften und den ärztlichen Umgang mit Menschen in psychischer Not. Aber in der Mitte der Existenz blieb Adams Platz leer.“

Auch als Ehrenvorsitzende der Stiftung Adam von Trott, Imshausen e.V. war Clarita von Trott eng mit der Erinnerung an Adam von Trott und den 20. Juli 1944 verbunden. Die Arbeit der Stiftung begleitete sie bis zuletzt sehr aufmerksam und mit großer Anteilnahme. Am 60. Jahrestag des 20. Juli legte sie in der Gedenkfeier am Kreuz Zeugnis ab von Adams und ihrer Entschlossenheit zu handeln. Ihr Mann hatte sie vor dem Attentat gebeten, dass sie – sollte der Versuch misslingen – gegenüber der Nachwelt Zeugnis ablegen solle, damit dieser Versuch nicht der Vergessenheit anheim fiele. Clarita von Trott hat sich zeitlebens in besonderer Weise dafür eingesetzt, aus den schrecklichen Verbrechen des Nationalsozialismus und aus dem politischen Denken des Kreisauer Kreises das auf die Errichtung eines Rechtsstaates in einer neuen europäischen Friedensordnung gerichtet war, zu lernen und Konsequenzen für die Gegenwart zu ziehen. Zentral war ihr Zeugnis gegenüber den nächsten Generationen über die Notwendigkeit des „Teamwork“ und des „Verstehens“ um grenzübergreifend Gerechtigkeit zu sichern und Demokratie zu festigen sowie unter anderem ihr persönlicher Einsatz als Mitglied der internationalen Ärzte gegen den Atomkrieg (IPPNW).

Clarita von Trott hat uns unendlich viel gegeben. An ihr Mitdenken und -schaffen erinnern wir uns mit großer Dankbarkeit. Unsere guten Wünsche gelten Ihrer Familie.

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Frühling, Sommer, Herbst und Winter …

Halt – irgendetwas scheint hier durcheinander geraten zu sein: Nachdem am vergangenen Sonntag herrliches Wetter für „Indianersommer“-Bilder war (hier die Sicht vom Kreuz aus auf Solz, wie sie sich an diesem Tag bot):

"Indianersommer" am Kreuz

„Indianersommer“ am Kreuz

 

 

 

 

 

 

 

… sind wir nur eine Woche später schon eine Jahreszeit weiter (hier der Blick auf Solz von heute früh mit Raureif und Nebel).

Winter im Oktober

Winter im Oktober

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir freuen uns auf jeden Fall schon sehr auf das Imshäuser Gespräch mit Prof. Dr. Eckart Conze am kommenden Freitag, bei dem neben Adam von Trott noch zwei andere Personen stehen werden, die zu den Wenigen gehören, die als Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes tatsächlich zum aktiven Widerstand gerechnet werden können: Ulrich von Hassell und Hans Bernd von Haeften. (http://www.stiftung-adam-von-trott.de/veranstaltungen/veranstaltungen_gespraeche.php)

Auch für die Lehrerinnen und Lehrer bieten wir am 9. November wieder einmal eine Fortbildungsveranstaltung an. Es geht um Kompetenzorientierung im Geschichtsunterricht und die Referentin ist Elisabeth Ott, eine sehr erfahrene und innovative Lehrerausbilderin aus Fulda. Die Veranstaltung beginnt um 14.30 Uhr und dauert voraussichtlich bis 18 Uhr. Nähere Informationen finden sich hier: http://www.stiftung-adam-von-trott.de/veranstaltungen/veranstaltungen_schule.php, Anmeldung werden bis zum 2. November in Imshausen entgegen genommen.

 

Wer bei der Mitgliederversammlung dabei war, hat das neue Hinweisschild, das seit September am Weg zum Gedenkkreuz steht, wahrscheinlich schon gesehen. Für alle anderen sei es hier noch einmal im Bild gezeigt. Wir danken Frau Christiane von Kessel, der Künstlerin, die das Schild angefertigt hat. Nun wissen auch Menschen, die zufällig am Kreuz vorbei wandern, welche Bewandtnis es mit dem Denkmal mitten auf der Wiese hat.

Hinweisschild am Kreuz

Hinweisschild am Kreuz

 

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Das Ideal: Konfliklösung ohne Gewalt

Bild

Am vergangenen Wochenende herrschte in Imshausen reges Leben: Der Verein gewaltfrei handeln e.V. (bis 2011 Oekumenischer Dienst Schalomdiakonat) feierte mit vielen Gästen sein 20jähriges Bestehen. Wir gratulieren den Aktiven des Vereins, mit dem uns seit langen Jahren vieles verbindet, herzlich zu diesem besonderen Tag. Als Festredner blickten Lubinka Petrovic-Ziemer und Christof Ziemer auf ihre eigenen Erfahrungen im ehemaligen Jugoslawien zurück, die entscheidend auch vom OeD langfristig begleitet wurden. Das Bild oben zeigt von links: Lubinka Petrovic-Ziemer, Christoph Ziemer und die Vorsitzende von gewaltfrei handeln e.V. Elisabeth Schieffer.

Doch auch wir selbst sind nicht untätig: Wir laden für den 8. September sehr herzlich zum Imshäuser Jahrestreffen ein. Um 14.15 Uhr beginnen wir mit der Andacht, ab 14.30 Uhr schließt sich dann die Mitgliederversammlung der Stiftung Adam von Trott, Imshausen e.V. an. Nach einer Kaffeepause beginnt um 16.30 Uhr die Veranstaltung zum Arabischen Frühling in Ägypten, für die wir die Politikwissenschaftlerin und -beraterin Hoda Salah (Berlin und Kairo) gewinnen konnten. Details zum Jahrestreffen finden Sie unter http://www.stiftung-adam-von-trott.de/veranstaltungen/veranstaltungen_jahrestreffen.php . Wer gerne am gemeinsamen Abendessen teilnehmen möchte und/ oder eine Übernachtung braucht, sollte sich möglichst bis zum 4. September in Imshausen anmelden.

Außerdem wird es auch in diesem Jahr wieder eine Schülerakademie zum Thema Auslandsaufenthalt geben. Turnusgemäß findet sie in der Evangelischen Akademie Hofgeismar statt und sie beginnt am Freitag, dem 21. September um 18 Uhr. Das Ende der Veranstaltung ist für Samstag, den 22. September ca. 17.15 Uhr vorgesehen. Das Programm ist unter http://www.stiftung-adam-von-trott.de/veranstaltungen/veranstaltungen_jugendakademie.php zu finden.

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Die Kraft der Erinnerung …

Bundesminister a.D. Dr. Jürgen Schmude hielt die Gedenkrede für Adam von Trott und seine Freunde zum 20. Juli 2012.

Bundesminister a.D. Dr. Jürgen Schmude hielt die Gedenkrede für Adam von Trott und seine Freunde zum 20. Juli 2012.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wo großes Unheil geschieht, wo es sich verfestigt und ausweitet, können es die Hauptverantwortlichen allein nicht anrichten. Sie brauchen die Unterstützung und auch die verschwiegene Mitwisserschaft vieler anderer.“ Mit diesem Satz begann die Rede, die Bundesminister a.D. Dr. Jürgen Schmude am 20. Juli am Imshäuser Gedenkkreuz hielt. Sehr eindringlich appellierte Schmude an seine Zuhörerinnen und Zuhörer, nicht zu schweigen angesichts von Unrecht und Unterdrückung allein „um der Ordnung willen“. Auch wenn heute in der Demokratie Zivilcourage nicht so riskant sei, wie damals unter der Diktatur der Nationalsozialisten, erfordere das Aufdecken von Unheil und schweigender Mitwisserschaft auch heute noch Mut.

Trotz des recht unbeständigen Wetters waren gut 150 Menschen ans Kreuz gekommen, um auch in diesem Jahr wieder an Adam von Trott und seine Freunde zu erinnern. Die Rede ist übrigens nachzulesen auf unserer Internetseite unter http://www.stiftung-adam-von-trott.de/pdfs/2012_gedenkrede.pdf.

Wir grüßen alle, die am 20. Juli in Imshausen dabei waren und alle, die es dieses Mal aus den verschiedensten Gründen nicht sein konnten.

Besonders vermisst haben wir in diesem Jahr unsere Ehrenvorsitzende Frau Dr. Clarita von Trott, die trotz ihres hohen Alters in den letzten Jahren fast immer die Gedenkfeier besucht hat. Dieses Mal konnte sie aus gesundheitlichen Gründen leider nicht dabei sein.

Besonders gefreut hat es uns, dass wir auch in diesem Jahr mit Marcel Schmidt aus Bad Hersfeld (Saxophon) wieder einen jungen Musiker für die Mitgestaltung der Gedenkfeier gewinnen konnten.

Marcel Schmidt (Saxophon) bei der Gedenkfeier am 20. Juli 2012

Marcel Schmidt (Saxophon) bei der Gedenkfeier am 20. Juli 2012

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Imshausen ist eine Reise wert …

Glyzinie am HerrenhausImshausen hat zu jeder Jahreszeit seine Reize, aber gerade jetzt ist es hier besonders schön. Ein kleines Detail dazu ist die Glyzinie an der Vorderseite des Herrenhauses, die nach einjähriger Blühpause jetzt besonders schön aussieht. Und in dieser Zeit ist es hier auch besonders lebendig: Der Mai und der Juni sind die begehrtesten Monate für die meisten Gruppen und da kann es dann schon einmal eng werden.

Dicht aufeinander folgen auch die Imshäuser Gespräche. Nach dem Abend in der vergangenen Woche mit Rüdiger Bender und Martin Borowsky aus Erfurt, die mithilfe von Dieter Neubert gleich eine Ausstellung des polizeigeschichtlichen Instituts zur thüringischen Polizei in der Zeit von 1933 bis 1945 „im Gepäck“ hatten (Bericht s. unter http://www.stiftung-adam-von-trott.de/news_2012/2012_04_27.php) geht es am 11. Mai gleich weiter. Wir freuen uns sehr, dass Patrick Bahners trotz seines anstehenden Umzuges nach New York noch Zeit gefunden hat und uns mit seiner Sicht auf die Islam- und Integrationsdebatte vertraut machen wird (s. http://www.stiftung-adam-von-trott.de/veranstaltungen/veranstaltungen_gespraeche.php).

Wir freuen uns sehr auf viele Besucherinnen und Besucher, von denen wir in der letzten Zeit auch einige hatten:

Am 18. April war Frau Christiane von Kessel bei uns zu Gast, die uns im Andenken an ihren verstorbenen Onkel Albrecht von Kessel, der ebenfalls Diplomat (bei Kriegsende Botschafter im Vatikan) und ein Freund Adam von Trotts war, mit einer großzügigen Spende bedacht hat. Es war uns eine große Freude Frau von Kessel und ihre Begleiterin Frau Rabbow hier zu haben.

Gleich am darauf folgenden Tag hatten wir hohen Besuch von der Spitze der Evangelischen Kirche von Kurhessen und Waldeck: Bischof Prof. Dr. Martin Hein, Pröpstin Sabine Kropf-Brandau und Dekanin Gisela Strohriegl hatten sich zu einem Besuch und einem zweistündigen Gespräch mit Vertretern unseres Vorstandes angesagt. Auch dieser Besuch verlief in ausgesprochen guter Atmosphäre.

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Die Erinnerung bleibt …

Dr. Reinhard von Trott zu Solz (links) im Gespräch mit Gästen in Imshausen

Dr. Reinhard von Trott zu Solz (links) im Gespräch mit Gästen in Imshausen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie sehr das Thema Erinnerung die Menschen immer noch bewegt, war am letzten Freitag beim Imshäuser Gespräch mit Dr. Reinhard von Trott zu Solz deutlich spürbar (ausführlicher Bericht auf unserer Internetseite unter http://www.stiftung-adam-von-trott.de/news_2012/2012_02_03.php).

Trotz des winterlichen Wetters waren nahezu alle Plätze im Visser’t Hooft-Haus besetzt und im Anschluss an den Vortrag unseres Imshäuser Nachbarn Reinhard von Trott kam es zu einem sehr nachdenklichen und engagierten Gespräch.

Wie sehr die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus und des Krieges auch bei denjenigen, die diese Zeit nicht oder lediglich als kleine Kinder erlebt haben, noch bis heute lebendige „Schatten“ wirft, zeigte sich nicht zuletzt daran, dass der Referent selbst sich als Betroffener öffnete. Auch viele der Mitdiskutierenden äußerten sich in ähnlicher Weise.

Das war sicher nicht die letzte Veranstaltung zu diesem Thema. Gerade die unbewusste Weitergabe von Erinnerungen an die Nachfolgegenerationen wird dazu beitragen, dass uns diese Fragen auch in der Zukunft stark beschäftigen werden.

Ein paar erste Literaturtipps hierzu: Die Publikationen von Aleida und Jan Assmann, von Gabriele Rosenthal und Sabine Bode thematisieren diese Zusammenhänge und auch die zwischen individuellem und kollektiven Gedächtnis auf sehr lesbare Art und Weise. Sie eignen sich gut als Einstieg in das Thema.

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Imshausen – ein Wintermärchen (aber glücklicherweise nicht so extrem wie vor zwei Jahren…

Eiszapfen am Herrenhaus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Allmählich wird auch 2012 wieder Alltag: Die Anmeldungen von Gruppen für 2013 kommen wie an jedem Jahresanfang in Gang, die Vorbereitung für die ersten Tagungen in diesem Jahr kommen jetzt in ihre heiße Phase.

Bis morgen kann man sich noch (incl. Übernachtung) für die Tagung „Das verdrängte Erbe der Bekennenden Kirche“ anmelden, die wir gemeinsam mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Verein und der Martin-Niemöller-Stiftung vom 23. bis 25. März in Eisenach anbieten. Details zum Programm und zur Anmeldung gibt es unter http://www.stiftung-adam-von-trott.de/veranstaltungen/veranstaltungen_partner.php .

Auch das erste Imshäuser Gespräch steht jetzt am kommenden Freitag an. Es geht um „Erinnerungskulturen – Vergangenheit, die nicht vergehen will“. Als Referent wird unser Mitglied und Nachbar, der Arzt und Psychotherapeut Dr. Reinhard von Trott zu Solz hier sein. Er hat sich intensiv mit den Zusammenhängen zwischen kollektiven und individuellen Erfahrungen beschäftigt und wird uns sicher viel Erhellendes über die Übertragung traumatischer Erlebnisse auf nachfolgende Generationen erzählen können. Näheres dazu: http://www.stiftung-adam-von-trott.de/veranstaltungen/veranstaltungen_gespraeche.php .

Inzwischen hat uns auch der Winter erreicht. Viel Schnee gibt es zwar nicht (und muss es vor dem Imshäuser Gespräch am Freitag besser auch nicht geben), aber es ist kalt geworden und wir haben uns heizungstechnisch jetzt auf kältere Temperaturen eingestellt. Mal sehen, was da noch auf uns zukommt. Hoffentlich nicht das, was wir vor zwei Jahren hier hatten (s. Bild). Damals mussten wir, um niemanden zu gefährden, die wirklich riesigen Eiszapfen entfernen lassen. Sie waren wirklich eindrucksvoll und sahen geradezu märchenhaft aus, aber sie waren eben nicht ganz ohne. Auf den Kopf hätte sie wohl keiner bekommen mögen.

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Nachrichten von der Insel

Viele Menschen haben in Imshausen das Gefühl, sich von der Welt zu entfernen. Das ist einerseits gut: Man kann von hier aus  – vor allem als Gast – einen Blick aus der „Außenperspektive“ auf seinen schnöden Alltag werfen. Ohne lästige Handy-Anrufe, ohne ständige Erreichbarkeit.
Dieses Gefühl ist zum Einen emotional bedingt. Das abseits großer Verkehrsmagistralen gelegene Haus mit seiner einzigartigen Atmosphäre trägt dazu sicherlich entscheidend bei. Aber es hat auch technische Gründe: Handy-Empfang ist nur eingeschränkt möglich (das Büro der Geschäftsführerin liegt beispielsweise im totalen Funkloch), das Internet funktionierte bisher nur mithilfe einer sehr langsamen ISDN-Verbindung, die immer wieder Reaktionen à la „dass es so etwas heute überhaupt noch gibt“ hervor rief. Wenn man es positiv sieht, könnte man daraus den Vorteil der Entschleunigung konstruieren, aber für das Büro der Stiftung ist es gelegentlich schon lästig, während des Versandes einer größeren Datei längere Zeit mit angehaltenem Atem vor dem Bildschirm zu sitzen und zu hoffen, dass der Versand trotz Time-Out im Mailserver überhaupt funktioniert.
Dieser Zustand (zumindest bezogen auf die Internet-Verbindung) könnte demnächst der Vergangenheit angehören. Es gibt jetzt eine Richtfunkstrecke für den DSL-Empfang und das große Wunder ist, dass der Techniker gestern trotz der großen Bäume rund ums Haus ein akzeptables Signal einfangen konnte. Jetzt gilt es „nur noch“ die Antenne am Haus zu befestigen und ein langes Kabel durch das Haus zu ziehen.
Der Wermutstropfen: So lange dieses Kabel noch nicht gezogen ist, sind wir internetmäßig bis auf Weiteres wieder auf der „Insel der Ahnungslosen“, weil es sich wohl nicht lohnt, die monatliche ISDN-Flat wegen weniger Tage wieder zu verlängern. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Wir finden den Weg ins Netz auch anders.
Allen Leserinnen und Lesern, allen Unterstützerinnen und Unterstützern ein gutes und gesegnetes 2012.

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Weihnachtsgrüße aus Imshausen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach längerer Blogpause wünschen wir allen, die uns und unsere Arbeit durch ihre Unterstützung mitgetragen haben ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes und gesundes neues Jahr. Wir alle freuen uns, auch im kommenden Jahr mit Ihnen allen vielfältige Veranstaltungen und Zusammenkünfte erleben zu dürfen.

Die Rose ist übrigens ein echtes Imshäuser Gewächs aus unserem Rosenbeet vor dem Herrenhaus.

Herzliche Grüße aus Imshausen an alle.

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A Propos Dachrinne…

Ja, was hatte ich in meinem letzten Artikel noch geschrieben? Vielleicht etwas über leckende Dachrinnen? Bei der Trockenheit, unter der auch der Trottenpark zuletzt etwas gelitten hat, war das eigentlich nicht so einfach vorstellbar. Aber der Sturzregen von gestern nachmittag hat die Situation binnen kürzester Zeit wieder umgekehrt. Und gestern sind tatsächlich wieder Dachrinnen übergelaufen. Während wir die Rinnen am Nebengebäude innerhalb weniger Minuten aus eigener Kraft wieder zum Ablaufen gebracht haben, ist das am Herrenhaus schon wegen der Höhe des Gebäudes nicht möglich. Da muss nächste Woche dann doch der Dachdecker hochklettern.

Aber nicht nur Arbeit gibt es hier, es ist auch einfach schön:

Impressionen aus dem Trottenpark

Der Trottenpark im Juni - so ...

Impressionen aus dem Trottenpark

... oder auch so.

Genießen wird die Pracht an diesem Wochenende eine kirchliche Frauengruppe, die zum Wandern hier sein wird. Da wäre dann natürlich etwas trockeneres Wetter sehr schön.

Ich selbst werde ab morgen in Dresden auf dem Kirchentag sein und dort sicher viele Menschen aus dem Imshäuser Netzwerk treffen.Darauf freue ich mich schon sehr.

Inzwischen haben wir mit den Vorbereitungen für die Gedenkfeier am 20. Juli begonnen. Mit der Zusage von Margot Käßmann als Rednerin am Kreuz können wir schon jetzt davon ausgehen, dass sehr viel mehr Menschen als die sonst üblichen rund 200 diesen Tag mit uns begehen wollen. Da gibt es natürlich vieles zu bedenken. Erfreulich ist, dass die Schwestern und Brüder in der Kommunität schon zugesagt haben, dass das Nachgespräch bei ihnen in der Tenne stattfinden kann. So müssen die, die am Gespräch teilnehmen möchten, nicht ins Herrenhaus umziehen und es gibt kein Chaos mit Hoch- und Herunterfahren und einer völlig zugeparkten Dorfstraße.

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